Der
Beginn des Wiederaufbaues:
Der Arbeiter-
und Materialmangel liessen den Wunsch nach baldiger Wiederherstellung
der Lutherkirche zunächst als Utopie erscheinen. Im Lutherhof
ging es zu, wie in allen von Bomben zerstörten und beschädigten
Häusern: Die Wohnparteien deckten das Dach mit den verbliebenen
Ziegeln, mit Brettern und Pappe. Die Familien zogen sich in
einen kleinen Raum zurück, der am besten erhalten war,
und überliessen alles andere seinem Schicksal.
Zwar waren
die Bemühungen zur Erhaltung der Kirche von Anfang an
da und erlahmten auch den grossen Schwierigkeiten gegenüber
nie, aber die Hindernisse, die sich jeder Initiative in der
ersten Zeit entgegenstellten, waren unüberwindlich. Nur
wie durch ein Wunder blieb die Kirche von noch grösseren
Schäden bewahrt.
Noch vor der Währungsreform im Jahre 1945 gelang es das
Rosettenfenster über dem Altar einzusetzen, die kleinen
Fenster der Kirche und die Sakristei mit Brettern zu schliessen
und andere kleinere Arbeiten zur Erhaltung der Kirche durchzuführen.
Erst 1946
konnten die nötigen Sicherungsvorkehrungen zum Schutz
des Gebäudes durchgeführt werden: Die provisorische
Abdeckung des Daches, die Verschalung der grossen Fenster
...
Im Sommer 1946 war dann die Kirche, ausser der Ecktürme,
regensicher gedeckt und die Wiederherstellung des Inneren
so weit fortgeschritten, dass sie am 27. Oktober 1947 wieder
in Gebrauch genommen werden konnte; ebenso der Gemeindesaal.
Auch das
Haus Martinstrasse 23 war im Herbst 1947 wieder in aufgebaut
und gedeckt, musste aber wegen Geldmangels im Rohbau stehen
bleiben.
Übrigens wurde in der alten Lutherstube im Kellerraum
des Pfarramtes eine Küche eingerichtet und durch viele
Monate hindurch erhielten zahlreiche Gemeindemitglieder eine
markenfreie Mahlzeit.
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